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Burg und historische Kemenate


Im Jahre 1998 öffnete in Großbodungen die „Galerie in der Burg“ – ein kultureller Ort und die einzige privat von Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen betriebene Kunstgalerie im Landkreis Eichsfeld. In den Galerieräumen der Burg aus dem 13. Jahrhundert mitten im historischen Ortskern des Marktfleckens Großbodungen fanden bisher mehr als 30 Ausstellungen und gut 200 Vortragsveranstaltungen statt. Der Platz reichte bald nicht mehr aus, sodaß im Jahre 2005 in der zur Burg gehörenden historischen Kemenate die Galerie neu eingerichtet wurde.










Die Burg

Die Burg mit Fachwerkinnenhof, tonnengewölbtem Keller mit Mineralien- und Fossilien-Dauerausstellung, ökologischem Rosengarten und dem Wartturm ist das Wahrzeichen von Großbodungen.
Als ehemalige Wasserburg im 13. Jahrhundert erbaut, prägt ein ca. 27 Meter hoher Wartturm die Fassade der alten Wehrburg. Der Bau geht auf das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Bodungen zurück. Anfang des 14. Jahrhunderts erweiterte die Familie die Burg und errichtete innerhalb der Ringmauer ein noch heute erhaltenes steinernes Wohnhaus mit Kamin.
Als Ministeriale im Dienste der Mainzer Erzbischöfe gaben die Herren von Bodungen die Burg und dazugehörigen Lehen spätestens im Jahre 1417 auf und übersiedelten nach Martinfeld nahe Heiligenstadt. Von diesem Zeitpunkt an unterhielten die Südharzer Grafen von Hohnstein das Haus. Sie verpachteten Burg und zugehöriges Kammergut in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts an Hans von Berlepsch, Sohn des bekannten Wartburghauptmannes Berlepsch, der Martin Luther Zuflucht auf der Wartburg bot. Auf die Familie von Berlepsch geht der umfangreiche Ausbau der Burg in den Jahren 1575 bis 1584 zurück, durch den das Haus seine bis heute prägende architektonische Gestalt erhalten hat.
Im Zuge der Erbfolge gelangte die Burg im Jahre 1593 von den Hohnsteinern an die Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen. In dieser Zeit diente das Haus weitgehend als Lager und Sitz der Wirtschaftsverwaltung. Mit der Weimarer Republik wird 1920 die Gemeinde Eigentümer. Seit 1994 befindet sich die Burg in Privatbesitz der Familie Graf von Westphalen, die das bedrohte Denkmal saniert hat.
Für “ihr beispielhaftes Engagement um die Erhaltung, Sanierung und Restaurierung der Burg” wurde ihnen 2011 der bundesweite Denkmalpreis der Deutschen Burgenvereinigung verliehen.


















Die historische Kemenate

Die Kemenate ist neben der Burg eines der wichtigsten Denkmale im historischen Ortskern von Großbodungen – 200 Meter entfernt . Im Mittelalter war die Kemenate ein mit der Bodunger Burg korrespondierendes Gebäude im Besitz der Herren von Bodungen. Nach dem Wegzug der Eigentümerfamilie von Bodungen 1417 ging neben der Burg auch die Kemenate an die Grafen von Hohnstein, ab 1593 an die Grafen von Schwarzburg über. Nach dem 30jährigen Krieg errichtete im Jahre 1663 der erste später schwarzburgische Amtmann, Thomas Billeb, der mehr als 34 Jahre dieses Amt verwaltete und in dessen Amtszeit Bodungen zum Marktflecken erhoben wurde, die Kemenate in ihrer heutigen architektonischen Form.
Als zweiflügelige Fachwerkanlage, die in den Außenfassaden durch kunstfertiges Fachwerk geprägt ist, steht sie Besuchern offen. Um 1770 wurde der Innenbereich umfangreich neugestaltet: barocke Wandpaneele, Türen und Kreuzstockfenster sowie qualitätsvolle Holzfußböden zeugen heute noch von diesen Sanierungsmaßnahmen. Nach regem Besitzerwechsel wurde die historische Kemenate von Gerlinde und Raban von Westphalen in den letzten Jahren aufwendig saniert.
Bekannt geworden ist die „Kemnot“ als Wohnhaus des in Nordhausen geborenen Schriftstellers Karl Duval (1807-1853), der 1845 in Großbodungen das bekannte Buch „Das Eichsfeld“ mit kunstvollen Lithografien verfasste.
Heute finden Besucher in den Räumen der wieder zur Burg gehörenden historischen Kemenate die „Galerie in der Burg“. Ihr kulturelles Angebot reicht von Ausstellungen zu landes-, kultur- und naturgeschichtlichen Themen sowie zur darstellenden Kunst. Veranstaltungen zu Fragen aus Kunst und Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ergänzen das Veranstaltungsprogramm. Besondere Anziehungspunkte sind seit Jahren der „Tag der Rose“ – immer am letzten Sonntag im Juni, der „Tag des Offenen Denkmals“ am 2. Sonntag im September und der „Großbodunger Weihnachtsmarkt mit Kunsthandwerk“ in der Galerie am 1. Adventssonntag.

Historischer Ort des Genusses
Daß die Kemenate zudem ein historischer Ort des Genusses ist, davon können sich Gäste im Café in der Kemenate mit großzügigem, ruhigem Kaffee- und Biergarten überzeugen. Original Eichsfelder Kuchen, Eisbecher, Brotzeitteller und regionale Spezialitäten werden in den schönen Räumen des Cafés und im sonnig-schattigen Garten serviert.

Führung für Gruppen
Den Kunstbesuch in der Großbodunger Galerie können Besucher abrunden mit einer Führung „Von der Burg zur Kemenate“, die Gerlinde Gräfin von Westphalen für Gruppen anbietet.
Für Mitglieder der Deutschen Burgenvereinigung kostenfrei.
Über die Geschichte von Burg und Dorf Großbodungen informiert Heft 1 der Bodunger Beiträge: Gerlinde Gräfin von Westphalen: Die Burg in Großbodungen. Zur Geschichte eines Denkmals im Eichsfeld







Dr. phil. Gerlinde Gräfin von Westphalen

geboren in Simmern (Rheinland-Pfalz), studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Trier, Köln und Berlin. Seit ihrer Promotion an der Universität Halle-Wittenberg im Kulturmanagement tätig; seit 1998 selbständige Galeristin; zahlreiche Publikationen zur Thüringer Geschichte, u.a. zur Grafschaft Hohnstein und über Fürstin Anna Luise von Schwarzburg (1871-1951); Mitglied im Kreistag des Landkreises Eichsfeld; Mitglied im Vorstand der Thüringer Landesgruppe der Deutschen Burgenvereinigung; Mitglied im Aufsichtsrat der Eichsfeldwerke.

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